Huhu, hier ist euer Arno, ehemals König der Flinken Pfoten. Warum ich mich erst heute melde? Sicher könnt ihr es euch denken. Den Schicksalsschlag, welcher mich auf unserem Weihnachtsspaziergang ereilte, musste ich erst einmal verdauen. Aber nun bin ich wieder guter Dinge und blicke positiv in ein gemütliches, stressfreies Hunde-Rentnerleben. Schicksalsschlag? Ach ja, manche von euch werden es noch gar nicht wissen, aber lest selbst.
Wir trafen uns wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten, um uns mit einem schönen Spaziergang, Keksen und Glühwein auf die Weihnachtszeit einzustimmen.
Ganz sicher habt ihr bemerkt, dass sich in unserem Flinke Pfoten Rudel, in den letzten Wochen und Monaten, so einiges verändert hat. Viele junge und neue Hundenasen sind in den letzten Jahren hinzugekommen und inzwischen erwachsen, stark und tollkühn geworden. Oft schaue ich ihnen schmunzelnd beim Herumtoben, Jagen und Raufen zu und toleriere sogar den ein oder anderen Anrempler der jungen Wilden. Musste ich mir deshalb aber ernsthafte Sorgen um die Krone machen? Waren die Rempeleien vielleicht die ersten Anzeichen, dass ich Platz für einen Jüngeren und Stärkeren machen sollte? Das musste ich unbedingt herausfinden. Ich machte mich groß, streckte die Brust heraus und bellte in die Runde:“ Wer wagt es, den König Arno herauszufordern?
Und ob ihr es glaubt oder nicht, die Merle trat mutig und entschlossen hervor und verkündete, Königin werden zu wollen. Der vorher noch unschlüssige Thommy nahm dies zum Anlass, nun ebenfalls hervorzu-treten und zu bellen: „Ich will die Krone und fordere dich zum Kampf heraus“! Oh jeh, war das etwa mein letzter Tag als König der Flinken Pfoten?
Jeder von uns Dreien musste nun beweisen, dass er würdig war, die Krone zu tragen. Wir beschlossen, dies in einem fairen Wettkampf auszutragen und durften uns aus den Reihen der Flinken Pfoten, treue Zwei- oder Vierbeiner aussuchen, die für jeden von uns ins Rennen gingen.
Die Herausforderungen waren nicht einfach, und standen unter dem Motto:
- Ein König muss die Bürde der Regierung tragen können
…. ja, und diese kann echt schwer sein.
Egal ob in Form von Spielzeug, Taschentüchern, oder eines Dummys, die Kampfgegner mussten die „Bürde“ über eine festgeschriebene Wegstrecke gut im Maul festhalten, zum Ziel tragen, und das, so schnell es ging. Hier trat ich selber gegen meine Gegner, den Kalle und den Eddie an, mit mulmigem Gefühl, denn die Beiden sind echt gut. Kalle wurde von Thommy ins Rennen geschickt und war derjenige, der am schnellsten und sichersten die „Bürde“ trug, und Thommy somit zum Sieg verhalf. Kasperkopf Eddie war nicht wirklich bei der Sache, so dass ich immerhin Zweiter wurde.
- Ein König braucht schnelle Kommunikationswege
… wo die Kommunikation am Ende aber nicht in stiller Post enden soll.
Sich eine Nachricht wortgenau zu merken, mit dieser im Kopf loszulaufen und diese am Ziel dem Empfänger noch wortgenau präsentieren zu können, das war für unsere zweibeinigen Gladiatoren eine echte Heraus-forderung. Auch hier siegte der Thommy, mit Ulli als perfekten Kommunikator und meine Krone fing gewaltig an zu wackeln.
- Ein König braucht Gaukler und Unterhaltung
….und welche Pelznasen eignen sich wohl am besten dafür? Na klar, die Bordercollies, bekannt als Clowns unter den Hunden. In diesem Kampf waren Tricks angesagt und der erste Hund im Wettkampf, der einen vorgezeigten Trick des Konkurrenten nicht beherrschte, war aus dem Rennen raus. Mein Kumpel Floki ging hier für mich ins Rennen, holte den Sieg und mein Krönchen saß wieder etwas fester.
- Ein König muss Überblick über Land und Leute haben
…. und am besten auf einen Blick.
Aus einer Seite des „Wimmelbuches“ sollten unsere auserwählten Kämpfer auf Anhieb, oder so schnell wie möglich, einen Bildausschnitt erkennen, welcher ihnen zuvor auf einem Puzzleteil gezeigt wurde.
Leider war bei meiner Kämpferin die Brille beschlagen, sonst hätten wir das Ding ganz sicher gewuppt. Hier hatte Merles Helferin den Adlerblick und konnte den Kampf für Merle gewinnen. Als Verlierer, auch dieses Kampfes, schien meine Zeit als König abgelaufen, aber ich konnte und wollte noch nicht aufgeben.
- Ein König muss sich in seinem Königreich auskennen
…. und vor allem wissen, seit wann es existiert.
Genau das war hier auch die Frage, und ich hatte für diesen Kampf die Jenny ausgesucht. 2007…. schoss es sofort aus ihr heraus als die Frage kam: „Wann wurden die Flinken Pfoten gegründet“. Und damit gewann Jenny für mich dieses Spiel und ich konnte ein wenig aufatmen.
- Ein König braucht loyale Untertanen, die wissen, zu wem sie gehören
…. ja logo, das ist das A und O eines intakten Königreiches.
Ich suchte mir für diesen Kampf den Enzo aus, da wusste ich, der hängt an seinem Frauchen wie ein Kaugummi. Aber auch Maili und John-Boy, welche für meine Herausforderer in den Kampf zogen, waren nicht zu unterschätzende Gegner. Auch sie liebten ihre Frauchen abgöttisch. Außer Sichtweite der Hunde hatten sich nun alle drei Frauchen versteckt und hofften, dass ihre Pelznasen auf Ruf oder Pfiff sofort losrennen, um sie zu finden. Wer zuerst mit seinem angeleinten Hund zurück kam, war der Sieger. Und das war der Enzo mit seiner Steffi, juhu, Sieg für mich, durfte ich die Krone doch noch weiter tragen?
Ich wusste, es wird richtig knapp, denn bei mancher Aufgabe kam ich echt ins Straucheln, konnte mich aber dank meiner treuen Mitstreiter auch immer wieder aufraffen. Aber ich gebe zu, manchmal ist es gut, Verantwortung rechtzeitig aus der Hand zu geben ehe man gänzlich scheitert und vielleicht als unehrwürdig den Ring verlässt.
Und so kam es dann auch für mich. Nach Auswertung aller Kämpfe ging der Thommy, mit einem Punkt Vorsprung, aus dem Wettkampf als Sieger hervor und hatte sich somit die Krone redlich verdient.
Nun schlage ich aber das Märchenbuch zu und verrate euch noch:
Diese wunderschöne Geschichte stammt aus der Feder unserer Kerstin und wir alle zusammen, unsere lieben Dosenöffner als auch wir wundervollen Vierbeiner, haben sie lebendig und wahr werden lassen.
Da bleibt mir nur zu sagen, HOCH LEBE UNSER KÖNIG THOMMY, und wenn er beim Regieren mal den Rat des alten, weisen Arnos braucht, bin ich gern für ihn da.
Allen Flinken Pfoten wünsche ich nun frohe Weihnachten als auch riesen Knochen, Leckereien und Geschenke unterm Weihnachtsbaum.