Unsere Vorfreude ist immer riesig, wenn sich die Hundemeute der Flinken Pfoten im Winter, in Trassenheide an der Ostsee trifft.
Heute sollte es für uns und unsere Zweibeiner einen schönen Ausflug geben – Ostseestrand, salzige Meeresluft, am Strand und durch den Wald toben und spazieren, gutes Essen, Gespräche unserer Zweibeiner, untermalt vom lustigen Gebell von uns Vierbeinern.
Unser Frauchen und wir wohnten dieses Jahr etwas außerhalb vom Camp und als wir Samstag gegen 10.00 Uhr dort ankamen, herrschte dort bereits große Aufregung.
Für unseren Ausflug hatten die Zweibeiner Bargeld in einer Kiste im Auto versteckt. Und dann, einen Moment abgelenkt, das Auto nicht verschlossen, kam das große Drama. Die Bargeldkasse wurde gestohlen, samt der Kiste.
Anstelle der Kiste lag ein Zettel im Auto mit wirklich frechem Text. Hier nur mal ein kleiner Ausschnitt:
„Hallo Flinke Pfoten,
wie dämlich kann man sein, seine Reisekasse im Auto zu lassen, echt blöd!! Und überhaupt, was seid ihr eigentlich für ein Haufen? Was könnt ihr und vor allem eure Hunde schon? Ein bisschen hopsen und la, la, la, einfach nur lächerlich….“
Der Dieb hatte uns schon länger beobachtet, bezeichnete uns als inkompetent, machte sich über uns lustig und stellte uns dar, als ob wir zu nichts taugen. Und weil er so überzeugt von sich selbst war, bot er uns ein Spiel an, bei welchem wir die Reisekasse zurückerobern konnten.
Für jedes gewonnene Spiel sollten wir einen Schlüssel erhalten, wovon aber am Ende nur einer in das Schloss passte, mit welchem der Dieb die Kiste mit unserem Reisegeld verschlossen hatte.
Natürlich wollten wir unsere Reisekasse unbedingt zurück erobern, aber wir wollten dem arroganten, überheblichen Dieb auch zeigen, was in uns steckt.Wir willigten in sein Angebot ein und marschierten los, die Aufgaben des Diebes zu lösen und unsere Reisekasse wiederzufinden.
Schon bei der ersten Aufgabe wollte der Dieb uns damit bloßstellen, dass wir uns untereinander gar nicht richtig kennen würden. Er präsentierte 28 Fotos von Flinke Pfoten- Zweibeinern und wollte nun wissen, wie der Hund heißt, welcher zu jeder einzelnen Person gehört. Oh Gott, das war an mancher Stelle tatsächlich gar nicht so einfach, wo wir doch so viele neue und manchmal auch sehr selten anwesende Flinke Pfoten Mitglieder haben. Unsere Zweibeiner hatten echt zu tun aber mit kleinen Tricks konnten sie am Ende Jedem einen richtigen Hund zuordnen.
Bei der zweiten Aufgabe zweifelte der Dieb doch tatsächlich an unserer Loyalität zu unseren Herrchen und Frauchen. So eine Unverschämtheit, aber dem haben wir es gezeigt.
Fünf unserer Menschen versteckten sich zur gleichen Zeit und riefen dann einzeln nach uns. Und ich sage euch, wir sind geflitzt was das Zeug hält und alle von uns erreichten ihre Zweibeiner auf dem kürzesten Weg, innerhalb weniger Sekunden.
Zwischen den Aufgaben, welche der Dieb uns als Spiel „verkaufte“, tobten wir ausgelassen über den Strand und veranstalteten ein lustiges Hunderennen im Wald. Hier konnten wir mal so richtig flitzen und bekamen den Kopf frei, für die nächsten Aufgaben. Die Auswertung des Hunderennens sollte es zum gemeinsamen Abendessen im „Knorrhahn“ geben.
Dann wurde es echt fies. Der Dieb testete mit seinem 3.Spiel die Wahrnehmungsfähigkeit unserer Zweibeiner, denn er behauptete, sie wüssten nicht einmal, was er alles mitgehen lassen hat.
Er hielt ihnen ein Röhrchen, gefüllt mit unzähligen Kügelchen, vor die Nase und wollte wissen, wieviel Kügelchen sich darin befanden. Ein Unterschied von +/- 10 war erlaubt, aber mehr nicht.
Jeder unserer Zweibeiner inspizierte das Röhrchen mit den Kügelchen ganz genau und gab seine Schätzung ab. Im Team einigten sich dann alle auf einen guten Mittelwert, welcher „65“ war. Genau 62 Kügelchen waren im Röhrchen und ich glaube, der Dieb war ziemlich genervt, dachte er doch, das finden wir nie heraus.
Und nun kam das Finale, oh- oh- oh. Der Dieb gab damit an, wie gut seine Hunde hören. Wenn er etwas sagt, spuren die sofort, hinterfragen nichts und machen einfach das, was er will. Das sollten unsere Menschen nun auch mit uns beweisen.
Hier gingen unser König Tommy, Biene, Kalle und meine Wenigkeit ins Rennen. Wir wurden wie bei einer Uhr auf um, viertel, halb und dreiviertel im Kreis abgelegt. Unsere Menschen mussten dann im Uhrzeigersinn loslaufen, an jedem Hund 2 Sekunden stehenbleiben und dann weitergehen, bis sie wieder bei ihrem eigenen Vierbeiner ankamen. Und wir? Wir sollten ganz brav liegen oder sitzen bleiben und uns nicht fortbewegen. Oh je, das klappte nicht ganz so, wie es sollte. Unser König Tommy meinte mal schauen zu müssen, wo sein Paten-Frauchen bleibt und verließ seinen Platz. Jetzt konnte der Dieb endlich frohlocken, denn dieses Spiel war für uns verloren.
Jetzt hatten wir nur 3 Schlüssel und bangten, dass wir die Kiste, sofern wir sie finden, nicht öffnen können. Wir machten uns alle auf die Suche, unsere Kiste mit dem Reisegeld zu finden, welche der Dieb versteckt hatte. Ich gebe zu, ein paar Minütchen hat es schon gedauert, aber am Ende konnten unsere Zweibeiner die Kiste bergen.
Sanni wartete schon mit den 3 Schlüsseln und wir fieberten mit. dass einer der Schlüssel passt. Glück gehabt, gleich der Erste öffnete das Schloss und alle konnten aufatmen.
Nun hatten wir unsere Reisekasse wieder und machten uns auf den Rückweg, in den „Knurrhahn“.
Ja, ich bin auch manchmal ein „Knurrhahn“ aber dieser hier war eine Gaststätte, wo es super leckere Fischgerichte geben soll.
Unsere Zweibeiner verbrachten hier gemeinsam einen schönen Abend, bei leckerem Essen und Trinken während wir mal wieder nur unter den Tischen liegen und schlafen durften.
Ach ja, die Siegerehrung im Hunderennen gab es dort auch noch. Ich fasse mich kurz: Sieger wurde der Eddie,……… also ich 😊. Aber ich sage euch, alle Hunde waren toll und uns trennten nur wenige 10-tel Sekunden.
Gegen 20 Uhr gab es dann noch einen Absacker im Camp an der frischen Luft und gegen 21.00 Uhr machte sich unser Frauchen mit uns auf den Heimweg und alle anderen Flinken Pfoten verschwanden in ihren Bungalows.
Es war ein wunderschöner und aufregender Tag für uns alle und ich glaube, wir können noch lange davon zehren.
Euer Eddie